Lapacho - Verwendung & Nutzen für Gesundheit (2024)

Lapacho - Verwendung & Nutzen für Gesundheit (1)Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer

Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Lapacho Baum wurde wegen seiner Hautkrankheiten, Infektionen und andere Beschwerden lindernden Eigenschaften von den alten Inkas als "Baum des Lebens" bezeichnet. Auch heute noch nutzen die indigenen Völker Südamerikas seine Bast-Rinde als Naturheilmittel. In Europa kennt man den Lapacho Baum so gut wie überhaupt nicht.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Allgemeiner Überblick
  • 2 Vorkommen und Anbau
  • 3 Anwendung und Wirkung
  • 4 Wogegen hilft Lapacho?
  • 5 Bedeutung für die Gesundheit
  • 6 Quellen

Allgemeiner Überblick

Die Rinde des Lapacho ist ein altes Heilmittel der Inka. Als Tee getrunken entfaltet sie ihre Wirkung.

Der Lapacho Baum (Tabebuia impetiginosa) wird auch Pau d'arco Baum genannt. Die Inkas gaben ihm den Namen "Baum des Lebens". Das immergrüne Gewächs kann bis zu 700 Jahre alt werden und gehört zu den Trompetenbaum-Gewächsen. Mancherorts erreicht er eine Höhe von 20 Metern und mehr. Sein Stamm hat einen Durchmesser von etwa 80 cm und ist mit einer glatten grauen Rinde bedeckt, die auf ihrer Innenseite rötlich-braun gefärbt ist. Der Lapacho Baum besitzt 5- bis 7-fiedrige Laubblätter mit kleineren ovalen, keilförmigen oder herzförmigen Blättchen.

Von Mai bis August kann man die endständigen rispigen Blütenstände bewundern. Sie bestehen aus jeweils drei zusammenstehenden rosaroten, weißen oder gelben glockenförmigen Blüten. Der Lapacho Baum hat eine ausladende glockige Baumkrone und bildet nach der Blütezeit zylindrische unbehaarte Kapselfrüchte von 12 bis 56 cm Länge und etwa 3 cm Breite aus. Entnimmt man dem südamerikanischen Gewächs ein Stück Rinde, so wächst sie meist schon schnell wieder nach. Lapacho Tee hat einen erdigen vanilleähnlichen Geschmack, der an Rotbusch-Sorten erinnert.

Vorkommen und Anbau

Lapacho kommt in mehr als 195 Arten im tropischen Regenwald in bis zu 1.400 Metern Höhe vor. Man findet ihn von Nordwest-Mexiko bis Nordwest-Argentinien. Der Lapacho bevorzugt trockene Regenwald Regionen mit Laub abwerfenden Gehölzen und nicht so feuchte Amazonas Gebiete.

Anwendung und Wirkung

Lapacho Innen-Rinde enthält die Naphthochinon-Derivate Lapachol (bis 7%), Lapachon, Beta-Lapachon sowie Lignane, Isocumarin, Gerbstoffe, Flavonoide, Iridoide, Saponine, Anissäure, Veratrumaldehyd, Anisaldehyd, Vanillin, Vanillinsäure, Eudesminsäure und Veratrumsäure. Außerdem kann sie den menschlichen Körper mit Kalium, Zink, Eisen, Kalzium, Barium, Bor, Jod und Strontium versorgen.

Die rötliche Innenrinde des tropischen Baumes wird getrocknet, zerkleinert und als Tee zubereitet. Ihre Naphthochinon-Derivate haben nachgewiesene entzündungshemmende, immunstärkende, antibakterielle, antivirale, anti-fungizide und Stoffwechsel und verdauungsfördernde Eigenschaften. Darüber hinaus kann der Patient noch von der schweißtreibenden, schmerzlindernden, blutdrucksenkenden, entwässernden, beruhigenden und tonisierenden Wirkung der Lapacho Rinde profitieren.

Zur Herstellung des Lapacho Tees werden 2 TL Rinde 5 Minuten lang in 1 Liter Wasser aufgekocht und 15 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abseihen trinkt man ihn lauwarm oder gekühlt in kleinen Schlucken über den Tag verteilt. Nach der 6-wöchigen Tee-Kur sollte man jedoch eine Behandlungspause von mindestens 4 Wochen einlegen. Außerdem empfiehlt es sich, die Dosierungsempfehlungen genau einzuhalten, da es sonst zu Nebenwirkungen kommt.

Menschen, die die Tinktur medizinisch nutzen möchten, können sie sich aus getrockneter Lapacho Rinde und Doppelkorn selbst ansetzen. Man lässt sie 2 bis 6 Wochen an einem warmen Ort durchziehen und seiht sie dann ab. 2- bis 3-mal täglich 10 bis 50 Tropfen auf einem Stück Würfelzucker helfen bei diversen Erkrankungen. Lapacho-Tee und Tinktur werden innerlich und auch äußerlich eingesetzt. Man tränkt Kompressen mit ihnen und macht damit Waschungen und Teilbäder. Darüber hinaus kann man sie pur auf kleine Stichwunden (Insekten) und begrenzte Hautpartien auftupfen. In Salben verarbeitet haben die Lapacho Wirkstoffe noch zusätzlich einen hautpflegenden Effekt.

Wogegen hilft Lapacho?

  • Insektenstich
  • Entzündung
  • Pilzinfektion
  • Staphylokokken-Infektion
  • Malaria
  • Magenschmerzen
  • Gastritis

Bedeutung für die Gesundheit

Lapacho wurde in der Vergangenheit und wird auch heute noch zur Behandlung und Vorbeugung vieler gesundheitlicher Probleme angewandt. Seine Wirkstoffe hemmen die Aktivität der Enzyme Cyclooxygenase und Lipoxygenase und können so die Entstehung von Entzündungen verhindern bzw. sogar bekämpfen. Sie reduzieren Wachstum und Ausbreitung von Pilzen wie Candida albicans, grampositiven und gramnegativen Bakterien und hemmen Staphylococcus aureus - er besiedelt die Hautoberfläche - und andere Erreger.

Außerdem zeigt er eine hohe Wirksamkeit gegenüber Malaria-Parasiten und Bilharziose verursachenden Mikroben. Lapacho Heilmittel können bei Insektenstichen (als Tinktur äußerlich auf den Stich getupft) und innerlich zur Behandlung und Vorbeugung von Magenschmerzen, Gastritis, Bluthochdruck, Asthma, Bronchitis, Erkrankungen mit Fieber, Rheuma, Verdauungsproblemen und Nervosität eingesetzt werden.

Sie stärken das Immunsystem, indem sie die Vermehrung der Leukozyten anregen und sind in hoher Konzentration, die jedoch nicht in Tee und Tinktur möglich sind, sogar tumorhemmend: Lapachol und Beta-Lapachon leiten den kontrollierten Zelltod bei Tumorzellen ein, wie In-Vitro- und Tierversuche des US-amerikanischen National Cancer Institute bewiesen. Bei Leukämie und HIV-1 hemmt Beta-Lapachon die Transkription der Leukämie-Viren und des AIDS-Erregers. Äußerlich aufgebracht, hilft Lapacho bei Herpes Typ-2, lindert mithilfe seiner Naphthochinon-Derivate Psoriasis (Schuppenflechte), Gesichts- und Gürtelrose, Ekzeme, Erysipel und eitrige Wunden und trägt zur Bildung neuer gesunder Hautzellen bei.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

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